Die Klasse 9a der Hauptschule Emlichheim hat sich unter Leitung ihres Lehrers André Schaper im Rahmen des Unterrichtsthemas „Nationalsozialismus“ mit der Biografie von Berend Gertsen, der in Hoogstede im Armenhaus gelebt hat, auseinandergesetzt. Diese Projektarbeit war Anlass für den Rat der Gemeinde Hoogstede, der Verlegung eines „Stolpersteins“ zuzustimmen. In der Chronik der Gemeinde Hoogstede (erschienen in 2009) wird über das Schicksal von Berend Gertsen – ein NS-Opfer aus Hoogstede – ebenfalls berichtet.
Gertsen wurde 1933 erstmals wegen Beschimpfung der Reichsregierung in Schutzhaft genommen. Im Jahr 1943 wurde wegen Beleidigungen von Parteidienststellen, Bürgermeister und Behörden erneut Schutzhaft und Überführung in ein Konzentrationslager beantragt. Er wurde nach Sachsenhausen überstellt, wo er am 24.07.1943 verstarb. Ein Blick in die Sekundärliteratur lässt den berechtigten Schluss zu, dass die in der Gestapo-Kartei als auch im Totenbuch des Konzentrationslagers Sachsenhausen angegebene Todesursache fingiert ist.
Am Freitag, 20. April 2018 – 14:30 Uhr wird durch den Künstler Gunter Demnig auf der Zuwegung „Altes Schulhaus“, Bathorner Diek 12 (Gemeindebüro) ein Stolperstein als Erinnerung an das Opfer verlegt. Herr Demnig wurde bekannt durch die bundes- und europaweite Verlegung von „Stolpersteinen“, die er zur Erinnerung an Opfer des Nationalsozialismus verlegt.
Über Ihre Teilnahme an der öffentlichen Veranstaltung würden wir uns sehr freuen.
Freundliche Grüße
Gemeinde Hoogstede
Fritz Berends
Bürgermeister